Um zu demonstrieren, daß nicht nur Legebatterien mit Käfighaltung ethisch inakzeptabel sind, wurden den Passanten, die sich bei solchen Aktionen (meist wohl wahrheitswidrig, da zumindest verarbeitete Eier nahezu ausschließlich aus Legebatterien stammen) darauf berufen, Eier aus anderen Haltungsformen zu konsumieren, Hühner gezeigt, die aus den Mülltonnen einer Bodenhaltung stammten. In jeder Haltungsform werden die männlichen Kücken unmittelbar nach dem Schlüpfen vermust oder vergast, die Hühner sind Qualzüchtungen, die unter dem fast täglichen Eierlegen leiden und werden nach etwa einem Jahr, wenn die Legeleistung nachläßt, getötet. Bei unseren Recherchen finden wir regelmäßig zahlreiche tote Tiere in den Gebäuden selbst sowie in den hierfür bereitstehenden, oft bis zum Rand mit Leichen gefüllten Mülltonnen.
Einige davon nahmen wir mit, um sie auf einem Tisch zusammen mit Bilddokumenten zu präsentieren (Bildmaterial kann für die Berichterstattung - einiges davon ist schon einsehbar auf unserer Internetseite http://maqi.de - zur Verfügung gestellt werden). Unter den Hühnern befand sich auch ein Hahn; in dieser Bodenhaltung kommt ein männliches Tier auf schätzungsweise zwei Dutzend Hennen, es werden also befruchtete Eier produziert.
Die wenigsten Menschen wären bereit, eine Katze oder ein Meerschweinchen eine Stunde lang zu mißhandeln, wenn sie als Gegenleistung dafür einen Keks erhielten. Wenn sie Eier essen, tun sie genau das. Für jedes Ei, ob hartgekocht, als Spiegelei, in Eiernudeln, Brot, Eiscreme, Mayonnaise oder Kuchen: zur Erzeugung eines Eis wird ein Huhn einen Tag lang gequält. Wer ein einziges Plätzchen, dessen Rezept ein Ei auf zwei Dutzend erfordert, verzehrt, hat also eine sechzigminütige Qual eines Huhns zu verantworten. Da entsprechendes auch für Milch und natürlich den Verzehr der Leichen selbst gilt, ist die einzig ethisch vertretbare Alternative Veganismus.
Die mit den Leichen und den ernüchternden Bildern konfrontierten Passanten reagierten unterschiedlich. Neben echter Betroffenheit und Interesse an den Informationen und ungläubigem Erstaunen über Tatsachen wie die, daß Hühner, die keine Qualzüchtungen sind, lediglich etwa sechs Eier pro Jahr legen, um sich fortzupflanzen, gab es auch diejenigen, die die Verantwortung auf andere schieben wollten, auf „die Politiker“, die entsprechende Gesetze erlassen müßten ebenso wie auf „Gott“, der „die Hühner gemacht hat, damit sie für uns Eier legen“. Eine Frau, die vorgab, Vegetarierin zu sein, drohte in Darmstadt einer beteiligten Aktivistin Prügel an. Auch in Offenbach wollte ein erboster Gemüsehändler, der sich durch die Aktion belästigt fühlte, einen Aktivisten mit körperlicher Gewalt zum Gehen bewegen, beschränkte sich dann jedoch darauf, das Ordnungsamt zu informieren, das die Aktion schließlich beendete. In Frankfurt fand die Aktion, anders als ursprünglich geplant, nicht statt, da (wohl aufgrund einer Presseindiskretion) das Ordnungsamt bereits vorab intervenierte.
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.
Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Hagenbacher Str. 6, D-76187 Karlsruhe, 0721/758379, mail@maqi.de, http://maqi.de.
Autor: | Achim Stößer |
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